Erstellt am: 22.07.2021
REUTLINGEN/TÜBINGEN/BALINGEN – Die Transformation der heimischen Wirtschaft im Zeichen von Digitalisierung und Dekarbonisierung ist in vollem Gange. Damit wandelt sich auch die Arbeitswelt zunehmend. Die Qualifizierung und Weiterbildung der Beschäftigten wird somit wichtiger denn je. Hilfestellung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gibt es nun von einem breiten Netzwerk regionaler Akteure. Unter dem Motto "Weiterbilden im Betrieb – eine Investition in die Zukunft: WEITERBILDEN. ZUKUNFT SICHERN" fand an diesem Mittwoch (21.07.) die Auftaktveranstaltung des Netzwerks statt.
In dem Netzwerk haben sich die Arbeitsagenturen Reutlingen und Balingen, die für die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb zuständige IHK Reutlingen, die Bezirksgruppe Reutlingen des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, die Handwerkskammer Reutlingen, die IG Metall Reutlingen-Tübingen und das Regionalbüro für berufliche Fortbildung zusammengeschlossen. Ziel ist es, die Beschäftigten durch Grundqualifizierungen im Bereich Digitalisierung fit zu machen für die sich ändernde Branchen- und Berufsstruktur und die damit verbundenen neuen Anforderungen im Job.
Bei der Auftaktveranstaltung für Arbeitgeber, Personalleiter und Betriebsräte, die coronabedingt online stattfand, berichtete u.a. Dr. Lucy Tengbeh von der ElringKlinger AG über die konkrete Herangehensweise bei der Qualifizierung und Weiterbildung bei dem Automobilzulieferer. Der Betriebsratsvorsitzende von Burkhardt+Weber, Markus Seehuber, lenkte den Blick darauf, wie wichtig Weiterbildung für die Beschäftigten ist. Von Seiten der Arbeitsagenturen gab es vielfältige Infos beispielsweise über die unterschiedlichen Förderungsmöglichkeiten.
„Der Wandel kommt bzw. ist längst im Gange. Wichtig ist, darauf richtig zu reagieren. Durch Digitalisierung fallen nicht zwangsläufig Arbeitsplätze weg. Es ändern sich aber die Arbeitsinhalte und damit die Anforderungen an Beschäftigte“, so Anke Traber, Leiterin der Agentur für Arbeit in Balingen. Ihr Kollege Wilhelm Schreyeck aus Reutlingen ergänzt: „Wir müssen sowohl bei Betrieben als auch bei Beschäftigten Begeisterung für den Wandel schaffen. Es gilt, jetzt die Chancen einer Weiterbildung zu nutzen, von der später alle profitieren können.“ Beide sind sich sicher, dass konkret auf die Bedürfnisse der Beschäftigten zugeschnittene Angebote eine sinnvolle Investition in die Zukunft von Unternehmen und in die Arbeitsplatzsicherheit von Beschäftigten sind.
Dr. Jan Vetter, Geschäftsführer der Südwestmetall-Bezirksgruppe Reutlingen erklärt: „Die Metall- und Elektroindustrie befindet sich derzeit in einem fundamentalen Strukturwandel. Ich nenne hier nur die Stichworte Digitalisierung, Industrie 4.0 oder Elektromobilität. Die Qualifizierung und Weiterbildung der Belegschaften sind deshalb zentral. So können Arbeitnehmer aus Geschäftsfeldern, die künftig verschwinden werden, für neue Arbeitsbereiche fit gemacht werden. Gleichzeitig wirken wir dem wachsenden Fachkräftemangel entgegen.“
Die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Reutlingen-Tübingen, Tanja Silvana Nitschke, fasst zusammen: „Weiterbildung ist der Schlüssel für Arbeitgeber und Beschäftigte für die Bewältigung des Strukturwandels. Unser Netzwerk zeigt dies in einer deutlichen Einheit. Nun gilt es nicht nur darüber zu reden, sondern die Weiterbildung in den Betrieben gemeinsam anzugehen.“
Marcus Schairer, Bereichsleiter Weiterbildung der für die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb zuständigen IHK Reutlingen, macht deutlich: „Berufliche Weiterbildung ist wichtiger denn je. Daran hat auch Corona nichts verändert. Die Fach- und Führungskräfte in der Region sind weiterhin gefordert, in ihr Know-how zu investieren, weil die Herausforderungen im Arbeitsumfeld enorm zunehmen. Das starke Aufkommen digitaler Formate ist dabei sicher ein großer Vorteil. Das verbessert die Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Digitale und hybride Formate werden in Zukunft eine wesentliche Rolle in der Weiterbildung spielen.“
Bernd Zürker, Leiter des Bereichs Fort- und Weiterbildung der Handwerkskammer Reutlingen, erläutert: „Während Arbeitnehmer*innen berufliche Weiterbildungsangebote nutzen, um neuen beruflichen Herausforderungen begegnen und eigene berufliche Erfolge erzielen zu können, haben Unternehmen und Betriebe ein Interesse daran, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und Beschäftigte gezielt auf die Anforderungen des Betriebs vorzubereiten. Deshalb gibt es für Beschäftigte und Betriebe im Handwerk zahlreiche Unterstützungsangebote im Bereich der Weiterbildung: passgenaue Beratung, fundierte Information und Förderprogramme für jeden Bedarf.“
Dr. Ulrich Bausch, der Vorsitzende der Netzwerke für berufliche Fortbildung Landkreise Reutlingen/Tübingen e.V. und Zollernalb mit ihrem Regionalbüro für berufliche Fortbildung Neckar-Alb, erklärt: „Das Netzwerk Fortbildung ist eine einzigartige Qualitätsgemeinschaft in Baden-Württemberg, ja sogar einmalig in Deutschland. In unserer Region Neckar-Alb bieten an die 100 führende Weiterbildungseinrichtungen ein breites und qualifiziertes Weiterbildungsangebot. Wir bieten sozusagen Qualität aus der Region für die Region. Alle Angebote und vor allem die vielfältigen Fördermöglichkeiten stehen in der regionalen Weiterbildungsbroschüre auf www.fortbildung-rt-tue.de, aktuell mit 36 Prozent Anstieg der Weiterbildungsangebote. Ergreifen Sie die Chance - jetzt!“