Erstellt am: 23.01.2024
Vetter: „Südwestmetall fordert von der Politik, eine umfangreiche Infrastruktur zur Ganztagsbetreuung zu schaffen.“
REUTLINGEN / TÜBINGEN / BALINGEN / FREUDENSTADT / CALW - Die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen sind nach wie vor groß. Dies zeigt die jüngste Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes. Dies beschäftigt auch die Metallarbeitgeber der Regionen Neckar-Alb und Nordschwarzwald. „Man darf sich nicht täuschen lassen: Es gibt keine Diskriminierung zwischen Männern und Frauen bei den Arbeitgebern in unserer Region“, betont der Geschäftsführer der Südwestmetall-Bezirksgruppe Reutlingen, Dr. Jan Vetter, am Dienstag in Reutlingen. Hauptgrund sind die Unterschiede beim Entgelt in den Branchen und Berufen, in denen Männer und Frauen traditionell tätig sind. Die Anzahl der Frauen in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen hinkt nach wie vor hinterher. Zudem arbeiten mehr Frauen in Teilzeit.
„Ein weiterer großer Faktor sind aber auch Familie oder Pflege“, so Vetter weiter. Laut Statistischem Bundesamt werde die Diskrepanz im Verdienst zwischen Mann und Frau vor allem nach dem 30. Lebensjahr größer. „Dies liegt daran, dass Frauen häufiger eine Auszeit wegen Schwangerschaft, zur Kindererziehung oder der Pflege angehöriger nehmen.“ Hier sieht der Arbeitgeberverband den Regionen Neckar-Alb und Nordschwarzwald die Politik in der Pflicht. „Wir fordern schon seit langem den gezielten Ausbau einer umfangreichen Struktur zur Ganztagsbetreuung“, sagt der Geschäftsführer.
„Es muss ein Umfeld geschaffen werden, in dem es Frauen erlaubt wird, schneller wieder in Vollzeit zu arbeiten. Nicht zuletzt wegen des immer größer werdenden Fachkräftemangels können unsere Arbeitgeber auf Frauen im Beruf immer weniger verzichten.“ Südwestmetall engagiert sich seit Langem in der Region für einen Ausbau der Ganztagsbetreuung und organisieren Projekte für eine klischeefreie Berufsorientierung wie den Girl´s Day.